Werbe-, Wegeleit- und Informationssystem für das Freizeit Forum Marzahn Berlin
Das Freizeit Forum Marzahn (FFM) liegt im Berliner Bezirk Marzahn-Hellersdorf am nordöstlichen Eingang der Marzahner Promenade. Sie ist als geografisches und gesellschaftliches Zentrum der Großsiedlung in den 1980er Jahren geplant und gebaut worden.
Die Marzahner Promenade gilt als eines der ambitioniertesten Großprojekte des sozialistischen Städtebaus. Das städtebauliche Ensemble ist das funktionale Herzstück von Marzahn und zeichnet sich durch besondere Wertigkeit in Architektur, Nutzungsangeboten und Kunst im öffentlichen Raum aus. Das Freizeit Forum Marzahn ist dabei als Solitärgebäude der gestalterische Höhepunkt der Promenade.
Rückblickend setzte nach der Wende durch die geänderten gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen und nicht zuletzt durch den Bau eines Einkaufszentrums ein dramatischer Funktionsverlust der Geschäftsstraße Marzahner Promenade ein, dem seit 2008 durch das Förderprogramm „Aktive Zentren“ entgegen gewirkt wird. Die Geschichte der Marzahner Promenade ist bewegt, hat aber bis heute seine Stellung behaupten können. Die Marzahner Promenade wurde als städtebaulich introvertierte Anlage konzipiert. Die Fußgängerzone mit Ladenlokalen, die abschließende Platzsituation am FFM und der Hauptzugang selbst sind verkehrsberuhigt und von den großen Verkehrsströmen abgewandt. Auch deshalb steht die introvertierte Lage mit hoher Aufenthaltsqualität einer werblich wirksamen Positionierung im Stadtraum entgegen. (aus Ausschreibung Konzeptentwicklung für ein Werbe-, Wegeleit- und Informationssystem im und am Freizeitforum Marzahn 15.01.16)
Das Freizeitforum Marzahn ist dabei ein Maßnahmenschwerpunkt. Es ist ein kultureller und sportlicher Hub mit hoher Frequentierung. Es ist ein gesellschaftliches Zentrum, das weit über den Bezirk hinauswirkt. Es steht städtebaulich und funktional als nicht kommerzieller und kultureller Gegenpol zum Einkaufscenter. Schlechte Orientierung und die Unübersichtlichkeit der Angebote begannen das Potential und die Marktstellung zu schwächen.
Das Innere des Gebäudes wurde in mehreren Schritten von Werbung und kommunizierendem Wildwuchs bereinigt. Zunächst wurde ad hoc ein Leitsystem entwickelt, dass schon in der Phase vor der energetischen Sanierung des Gebäudes temporär installiert wurde. Nach der Renovierung der Foyers wurde es als ständiges Leitsystem übernommen. Parallel wurde die Printwerbung von ca. 20 Anbietern geordnet. Da die Foyers auf Grund der architektonischen Struktur keine Wände anbieten können, wurden Schaukästen für Plakate und Flyer als Manschetten um Stützen gruppiert. Den Schaukästen sind zum Teil Funktionsbereiche zugewiesen. Diese Schaukästen enthalten gleichzeitig eine verbale Wegweisung und geben einen Einstieg in das Leitsystem. Zugangstüren zu den einzelnen Funktionen bekamen ein einheitliches Erscheinungsbild.
Für die Präsentation des Hauses wurde ein robustes digitales Element entwickelt, dass mit zwei Monitoren neben der Eigendarstellung die Veranstaltungen des Hauses präsentiert und zu Veranstaltungen oder Pausen mit Videos und Filmen einlädt.
Die für den Außenraum geplanten Elemente kamen nicht zur Ausführung.
Leistungen
Konzeption Signaletik für den Innen- und Aussenbereich
Realisierung Interimssystem
Realisierung Konzeption Innenbereich
Auftraggeber
Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf von Berlin
GSE-gGmbH (Bauherrenvertretung und Betreiberin)
Verfahren
VgV-Verfahren, Zuschlag
Angebotsverfahren mit Konzeption
Planung
Beate Kling GmbH
Mitarbeit: Katharina Zettl, Thomas Uhlig
Medientechnik: Thomnet Media Engineering
BGF
ca. 17.000 m²
Realisierungszeitraum
Konzeption 2016
Realisierung Interimssystem Signaletik 09 / 2016 – 12 / 2016
Realisierung Konzeption Innenbereich 2016 – 2019
Visualisierungen
Thomas Uhlig
Veröffentlichung
competitionline
Baunetz